Rat beschließt Errichtung eines multifunktionalen Bildungs- und Innovationsgebäudes – vorzugsweise für das btg!

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Der Rat der Stadt Gelsenkirchen hat am 16. Mai 2024 einstimmig die Errichtung eines multifunktionalen Gebäudes auf der Fläche an der Overwegstraße mit Erweiterung zur Ingrid- und Wilhelminenstraße - vorzugsweise für das Berufskolleg für Technik und Gestaltung (btg) mit seinen Außenstellen - beschlossen.

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Die dortige Freifläche unmittelbar neben dem jetzigen btg-Standort bietet neben dem neuen Zentralbad an Overwegstraße/Florastraße/Wilhelminenstraße mit der noch verbleibenden Grundfläche (1: ca. 11.500 m²) und einer weiteren Fläche zwischen Ingrid- und Wilhelminenstraße (2: ca. 6.000 m²) ausreichenden Raum zur Errichtung der ersten Gebäude des Bildungs- und Innovationscampus.

Der Rat beschloss zudem die Beauftragung der Verwaltung mit der Erarbeitung von Vorschlägen zur Nutzung und Entwicklung des Berufskollegs am Goldberg und des Berufskollegs Königstraße, mit denen das btg traditionell sehr eng kooperiert.

Zusammenführung der btg-Standorte, Profilschärfung & innovative Kooperationen

Damit konkretisiert der Rat, die im Mai 2023 von der Stadtspitze vorgestellten Überlegungen zu einer massiven Stärkung der beruflichen Bildung in Gelsenkirchen.

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Es sollen dabei in vielerlei Hinsicht ambitionierte Bauwerke entstehen, die mit städtebaulich attraktivem Gestaltungsanspruch als „Tor in die Stadt“ gleichzeitig den Startschuss für die sukzessive Entwicklung eines Bildungs- und Innovationscampus geben sollen.

Das zu errichtende multifunktionelle Gebäude soll als Bildungs- und Innovationscenter den Ankerpunkt des neuen Bildungs- und Innovationscampus bilden. Dem Campusgedanken folgend soll es neben dem Campus-Entrée und dem btg mit seinen bisherigen Außenstellen in Overweg-, Grimm- und Turmstraße auch Flächen für erste Co-Working-Nutzung, einen auch für die Öffentlichkeit nutzbaren Gastronomie-Bereich sowie multifunktionale Flächen für innovative Nutzungen durch Kooperationen aus Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft in den Themenbereichen der Energiewende, der digitalen Transformation sowie urbaner Produktion bieten.

Ziele des Vorhabens Bildungs- und Innovationscampus

Die Ziele des Vorhabens Bildungs- und Innovationscampus sind es,

o   dem Fachkräftemangel in industriellen, handwerklichen, kaufmännischen, verwaltenden, sozialen, pflegerischen und gesundheitsbezogenen Berufen entgegenzuwirken,

o   durch eine bessere und frühzeitige berufliche Orientierung und engere Begleitung die Arbeitsmarkt- und Lebenschancen von jungen Menschen zu verbessern,

o   das Innovationspotenzial der Gelsenkirchener Betriebe zu unterstützen,

o   die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung zu fördern

und so zu einem Standortfaktor für Gelsenkirchen zu werden.

Um mit der jetzt zu schaffenden Infrastruktur den Zukunftsaufgaben einer sich wandelnden Arbeitswelt (u.a. Dekarbonisierung, Digitalisierung, sozialer und demografischer Wandel) gerecht zu werden, nimmt die Stadt Gelsenkirchen die erforderliche bauliche Erneuerung der Berufskollegs zum Anlass, gemeinsam mit Partnern von berufsständischen Organisationen, Kammern, Forschungs-, Bildungs- und Beratungseinrichtungen sowie Unternehmen innovative Angebote und Perspektiven zu schaffen und umzusetzen.

Vorhandene Angebote der beruflichen Erst- und Weiterbildung, die bereits eine unverzichtbare Grundlage des Wirtschaftslebens und maßgeblicher Bestandteil der lokalen Wirtschaftsförderung sind, sollen durch solche der Wirtschafts- und Innovationsförderung, der beruflichen Orientierung und der wissenschaftlichen Bildung ergänzt und so zu einem wichtigen Standortfaktor für Gelsenkirchen werden.

Kooperation aller Akteure der Berufsbildung zur noch besseren Qualifikation, Integration und Wirtschaftsförderung

Die Stadt Gelsenkirchen hat bereits Kooperationsvereinbarungen mit ihren Partnern getroffen. Erste Absichtserklärungen zentraler Partner – der Westfälischen Hochschule, der Handwerkskammer Münster, des Bildungszentrums der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen, der Arbeitgeberverbände Emscher-Lippe sowie der Unternehmen Gelsenwasser, ZINQ und Emschergenossenschaft/Lippeverband – liegen bereits vor.

Schon heute arbeitet auch das btg eng mit Erziehungsberechtigten, den anderen Berufskollegs der Stadt und Beratungsinstitutionen, den Ausbildungsbetrieben in Handwerk und Industrie und mit deren zuständigen Kammern IHK, HWK und Kreishandwerkerschaft sowie zahlreichen weiteren nationalen und internationalen Partnern zusammen.

Die nun beschlossenen baulichen Maßnahmen fördern u.a. die Kooperation aller Akteure der regionalen Berufsbildung zur noch besseren Integration und Qualifikation junger Menschen der Stadt und somit auch zur regionalen Wirtschaftsförderung.

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„Wir wollen mit dem Bildungs- und Innovationscampus einen bildungspolitischen Aufbruch wagen und mit einem wirtschaftspolitischen Impuls verbinden“, erklärte Oberbürgermeisterin Karin Welge. „Ich freue mich sehr, dass wir die Arbeit an diesem Dekaden-Projekt nun mit einem starken Mandat zügig vorantreiben können.“

„Ich freue mich, dass sich die breite gesellschaftliche und politische Unterstützung für den Bildungs- und Innovationscampus, die sich bereits in der Schulentwicklungsplanung für die Berufskollegs abzeichnete, auch im Votum des Rates bestätigt hat“, sagte Bildungsdezernentin Anne Heselhaus. Der Beschluss gebe der Verwaltung einen klaren Auftrag für die Zusammenarbeit mit ihren Partnern.

btg-Schulleiter Uwe Krakau unterstreicht die seit Jahren konstruktive Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung und Bezirksregierung Münster, die nicht zuletzt durch die nun politisch beschlossenen Maßnahmen deutlich sichtbar werden: „Die Initiative unserer Oberbürgermeisterin Karin Welge, die Begleitung durch Bildungsdezernentin Anne Heselhaus und ihrem Team in der Stabsstelle  sowie durch die weiteren Vorstände der Stadt und nicht zuletzt der nun erfolgte einstimmige Beschluss des Rates der Stadt heben die berufliche Bildung in Gelsenkirchen und im btg als das technisch-gestalterische Berufskolleg der Stadt auf ein völlig neues Niveau. Dies muss dann großräumig keinerlei Vergleich scheuen. Im Gegenteil!“

Anja Kirch, Stellvertretende btg-Schulleiterin, ergänzt: „Unsere bereits seit Jahren intensive und erfolgreiche pädagogische Arbeit, beispielsweise in den Schulversuchen Talentschule sowie Ingenieurtechnik & Fachhochschulreife oder als Europaschule sowie als Schule der Zukunft, wird in absehbarer Zeit modernste infrastrukturelle Rahmenbedingungen haben. So können wir unsere Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zu einer individuell passenden beruflichen Tätigkeit durchgängig noch besser fördern und so auch zur Wirtschaftsentwicklung der Stadt und der Region beitragen.“

Das btg freut sich sehr auf die kommenden Schritte und wird diese weiterhin intensiv und kooperativ begleiten.

Bildquellen:
Stadt Gelsenkirchen / ggw / Tor 5